Streichung der Sprachförderung in Kitas verhindern – Bundesmittel besser nutzen

Der Bund will in den kommenden Haushaltsjahren die Förderung für Sprach-Kitas streichen.
Damit versündigt er sich nach Auffassung der Senioren Union an einer guten Zukunft gerade der Kinder, die ohnehin in der Regel aufgrund ihres familiären und sozialen Umfelds nicht die besten Startchancen haben.
Dabei ist es eine Binsenweisheit, dass die entscheidenden Lernjahre eines Lebens vor der Einschulung liegen und das Beherrschen der Sprache eine unverzichtbare Voraussetzung für den Lernerfolg in der Schule sowie den weiteren beruflichen Erfolg ist. Zahlreiche Studien haben – bislang unwidersprochen – gezeigt: Schon wenige Monate nach der Geburt zeigen sich bei Kindern Unterschiede in dem, was sie können, und zwar abhängig von der sozialen Herkunft. Wie weit die Kompetenzen dann in der Grundschule auseinandergehen, hat der IQB Bildungstrend erst vor kurzem wieder belegt. Danach erreichen Einwandererkinder in der vierten Klasse im Lesen im Schnitt 100 Leistungspunkt weniger als Schüler ohne Migrationshintergrund.
Bildung ist Ländersache. Dieser Hinweis des Bundes stimmt. Und die Länder erhalten in den nächsten Jahren vom Bund über das Gute-Kita-Gesetz II rund vier Milliarden Euro. Diese müssen dann aber auch richtig eingesetzt werden, und nicht nur in die Zahl der Plätze bzw. in die Entlastung der Eltern von Kita-Gebühren. So schön dies ist, entscheidend ist aber die Qualität in den Betreuungseinrichtungen. Es geht eben nicht nur um Betreuung, es geht um Bildungs- und Chancengerechtigkeit.
Die Landesvorsitzende der Senioren Union Dr. Herlind Gundelach appelliert daher nachdrücklich an den Senat, die ihm in den kommenden Jahren zur Verfügung stehenden Bundesmittel zielgerichtet in die Qualität der Kitas zu investieren sowie im Rahmen der derzeit laufenden Haushaltsberatungen des Bundes seinen Einfluss dahingehend geltend zu machen, dass der Bund seine Förderung nicht komplett einstellt.
Herlind Gundelach: „Uns Senioren liegt die Zukunft unserer Enkel am Herzen, den wir wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig der Zugang zu Sprachfertigkeit und Bildung ist.“